Wurzelkanalbehandelte Zähne können grundsätzlich genauso lange wie nicht wurzelkanalbehandelte Zähne erhalten bleiben – im Idealfall ein ganzes Leben lang.
Da jedoch die Wurzelkanalbehandlung eine der kompliziertesten zahnmedizinischen Eingriffe darstellt, ist es möglich, dass eine Wurzelkanalbehandlung in einigen Fällen nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Um den betroffenen Zahn dennoch zu erhalten, besteht neben der chirurgischen Wurzelspitzenresektion die Möglichkeit eine erneute Wurzelkanalbehandlung, eine sogenannte Revision, durchzuführen. (Überweiser-Kontaktformular)
Dies kann notwendig sein, wenn:
Die ersten Schritte der Behandlung werden wie bei der Erstbehandlung durchgeführt:
Der Zahn wird mittels des Spanngummis isoliert, die Hohlräume werden aufgesucht und das vorhandene infizierte Füllmaterial wird entfernt. Dann erfolgt die erneute Reinigung, die bei einer Revisionsbehandlung oftmals schwieriger und zeitaufwändiger ist.
Unter Berücksichtigung des Einzelfalles wird in das gereinigte Wurzelkanalsystem bis zum folgenden Termin ein Medikament eingebracht. Zur Behandlung kann es nötig sein eine vorhandene Krone oder Brücke zu entfernen, um das Wurzelkanalsystem zu erreichen.
Insbesondere bei Revisionsbehandlungen ist es sinnvoll ein Operationsmikroskop und in schwierigen Fällen vorab ein DVT einzusetzen, um alle unzureichend oder nicht behandelten Hohlräume des Wurzelkanalsystems zu finden und altes Wurzelfüllmaterial komplett zu entfernen. Das Wurzelkanalsystem mit seinen Hauptkanälen und Seitenkanälen, als auch die infizierte Zahnhartsubstanz werden nun gereinigt, desinfiziert und neu ausgeformt.
Anschließend wird der so entstandene Hohlraum mit einem plastischen versiegelnden Material gefüllt. Zum Abschluss wird der Zugang zum Wurzelkanalsystem mit einer dichten Füllung verschlossen und die Zahnkrone wieder aufgebaut. Eventuell muss anschließend Zahnersatz auf dem Zahn erneuert werden, um das Ergebnis zu sichern und eine Reinfektion zu vermeiden.
"Die Wurzel des Übels ist oft das Übel an der Wurzel."
© Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck (*1929), deutscher Immunbiologe und Aphoristiker
Quelle: »Ein gebildeter Kranker«